Digitale Abrechnungs­plattform

In diesem Projekt wurden zwei Systeme für die Energiewirtschaft entwickelt. Zum Zeitpunkt meines Projektstarts war eine der beiden Plattformen bereits weitestgehend entwickelt, weshalb die CI bereits definiert war. Ich wurde für die Konzeption und Gestaltung der zweiten Plattform gebucht.
Da das Projekt unter einem NDA steht, werde ich nachfolgend nicht näher auf die Applikation eingehen. Der Fokus wird daher auf meinen Aufgaben, dem Designprozess und den Herausforderungen liegen.

Task

Konzeption und UI-Design einer Applikationen für die Energiewirtschaft. Überprüfung der Konzepte mit EndnutzerInnen und Ausbau des Design Systems.

  • Themen

    Design System, UI Design, Client Consulting

  • Tools

    Figma, Confluence, Jira

  • Team-Setup

    4 UX-Designerinnen, Internationales Team, Agiles PM nach Scrum

  • Zeitraum

    1+ Jahr

Überblick

Problem

  • Hohe Komplexität bestehender Systeme und gleichzeitiger Nutzung verschiedener Softwarelösungen, was zu langer Einarbeitungszeit der Mitarbeitenden führt.
  • Zahlreiche Nutzerrollen mit jeweils sehr unterschiedliche Anforderungen an das System aufgrund von fachspezifischen Workflows und Informationsbedarfen.
  • Fehlende systemseitige Unterstützung von Prozessen.

Meine Aufgaben

  • Aufgrund der umfangreichen Industrie und fachspezifischen Prozesse war jede der vier UX-Designerinnen für eigenständige Themenbereiche verantwortlich. Mein Themenbereich umfasste die Konzeption und das Design von drei Fachgebieten mit einem eigenständigen Product Owner. In regelmäßigen Terminen mit den EndnutzerInnen evaluierte ich meine Konzepte.
  • Neben der Gestaltung der Nutzeroberflächen übernahm ich den Lead für das Design System sowie die Neuentwicklung und Strukturierung von Komponenten in der Design Library. Durch meine umfangreichen Figma-Kenntnisse fungierte ich auch als Hauptansprechpartnerin bei Fragen zum Design-Tool.
⬤ Herausforderung 01

Komplexe Industrie und Prozesse

Herausforderung

Tiefgreifendes Expertenwissen ist für die Branche der Energiewirtschaft notwendig, da es hierbei viele vielschichtige, voneinander abhängige Prozesse gibt. Daneben gibt es viele SachbearbeiterInnen mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Aufgaben, die es zu verstehen gilt.

Vorgehen

  • Research & Contextual Inquiry
    Um die Umgebung sowie die Arbeitsweisen und Herausforderungen der NutzerInnen verstehen zu können, besuchten wir die Kunden vor Ort und begleiteten die späteren EndnutzerInnen in ihrem Arbeitsalltag.
  • Regelmäßige Meetings mit dem Kunden und den EndnutzerInnen 
    Neben fachspezifischen Terminen mit den NutzerInnen hatten wir als UX-Team zusätzliche Meetings mit den NutzerInnen, um unsere Konzepte und Prototypen in kleinen Usability Tests zu evaluieren, Prozessfragen zu klären und Annahmen zu überprüfen.
  • Aufteilung der Fachthemen auf uns vier UX-Designerinnen
    Da die Energiewirtschaft ein komplexes Thema mit vielen Fachbegriffen und Prozessen darstellt, teilten wir die Themen untereinander auf, um jeweils Expertenwissen aufzubauen. Zur Vermeidung von Informationsverlust hatten wir, neben unseren Design-Dailys, auch wöchentliche Design-Jams, in denen wir uns gegenseitig über unsere Themenbereiche updateten, Designs auf Konsistenz überprüften und gemeinsam brainstormten.

Internationales Team mit
wenig UX-Verständnis

⬤ Herausforderung 02

Herausforderung

Das Projektteam bestand aus einem internationalen Team mit unterschiedlichen Kenntnissen und Wissensständen. Unsere Aufgabenbereiche und Arbeitsweisen als User Experience Designer waren dabei nicht allen Teammitgliedern bekannt.

Vorgehen

  • Brown Bag Session mit Product Ownern und EntwicklerInnen
    Aufgrund des großen Teams mit unterschiedlichen Wissensständen fehlte teilweise ein grundlegendes Verständnis von den Aufgabenbereichen eines UX-Designers. Um dieses Verständnis zu verbessern, führten wir als UX-Team Brown Bag Sessions für die Product Owner und EntwicklerInnen ein, um über die Abgrenzung unserer Aufgabenbereiche aufzuklären und das generelle Verständnis von UX zu stärken.
  • Regelmäßige Syncs mit dem Projektlead
    Für mehr Sichtbarkeit des UX-Teams innerhalb des Projektes und um als wichtiger Bestandteil bei der Entwicklung der Plattform wahrgenommen zu werden, setzten wird regelmäßige Austauschtermine mit dem Projektlead auf.
⬤ Herausforderung 03

Qualitätsmanagement

Herausforderung

Ein großes Projektteam mit unterschiedlichem Know-How und Erfahrung kann schnell dazu führen, dass das Qualitätsmanagement leidet.

Vorgehen

  • Aufbau einer Komponenten-Taskforce
    Da zwei Applikationen mit dem gleichen Look and Feel parallel entwickelt wurden, war das Qualitätsmanagement ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit, weshalb wir einen Taskforce für den Aufbau und die Implementierung einer Design Library einführten. Ich setzte ein wöchentliches Meeting mit der Leiterin der Komponentenentwicklung auf, in dem wir neue Komponenten und Bugs der aktuellen Implementierung besprachen. Zudem überprüfte ich alle bestehenden Komponenten auf ihre Richtigkeit und auf unsere Designrichtlinien.
  • Förderung der Barrierefreiheit
    Da die Plattformen für alle NutzerInnen zugänglich sein sollen, unabhängig von möglichen Barrieren, testeten wir die Designs und Komponenten auf Konformitätsstufe AA der Barrierefreiheitsstufe und passten das Design wenn nötig an.
  • Flexibilität
    Neben meiner primären Tätigkeit als UX-Designerin unterstützte ich KollegInnen aus Bereichen des Projektmanagements und der Entwicklung.

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